Fangen wir mal ganz einfach an: In einer Pfadfindergruppe treffen sich um die 10 gleichaltrige Jungen und Mädchen 1 mal pro Woche. Die Gruppe hat meistens 1 oder 2 Leiter. In der Gruppe wollen wir den Kindern und Jugendlichen neben ganz praktischen Fähigkeiten Werte wie gegenseitigen Respekt und Achtung, Gewaltfreiheit, Verantwortungsbewusstsein, Kritikfähigkeit, Hilfsbereitschaft, Selbständigkeit, Teamwork und Zusammenhalt und natürlich Naturverbundenheit vermitteln. Dabei sollen soziale Unterschiede wie Herkunft oder Elternhaus in den Hintergrund treten. Das darf man sich nicht wie in der Schule vorstellen. Sonst wären wohl nicht so viele Kinder und Jugendliche freiwillig Pfadfinder. Wir sehen unsere Aufgabe nicht darin, eine Alternative zur Erziehung des Elternhauses anzubieten. Sondern wir sind vielmehr gewillt, diese auf eine sinnvolle Art und Weise zu ergänzen, nämlich durch das Leben in der Gruppe. Darüber hinaus wollen wir Pfadfinder gesellschaftlich sozial wirken und Bedürftigen helfen.

Welche Aktivitäten finden bei den Pfadfindern statt?

Pfadfinder sind für ihre Zeltlager und Fahrrad- oder Rucksacktouren bekannt. In den Gruppenstunden werden solche Aktionen vorbereitet und geplant.
Die Aktivitäten sind sehr stark altersabhängig. Und natürlich haben alle unterschiedliche Interessen, auf die Rücksicht genommen werden muss.
Die Jüngsten fangen mit Kennenlern- und Bewegungsspielen sowie Bastelarbeiten und Singen an. Außerdem suchen sie schon den Kontakt zu Natur und Umwelt. Das kann eine Wanderung, Wildbeobachtungen oder Fährtensuche im Wald sein.
Später beschäftigt sich eine Gruppe mit ganz klassischer „Pfadfindertechnik“, also Feuer machen, Knoten und Seil, Lagerbauten, Kompass und Karte, Zelte aufbauen, Sternbilder, Erste Hilfe, mit einfachsten Mitteln kochen etc….
Diese Fertigkeiten sind besonders in den Zeltlagern und auf Haiks (Gruppenwanderungen mit Rucksack über mehrere Tage) gefragt.
Aber auch handwerkliche Arbeiten kommen nicht zu kurz!
Irgendwann ab einem Alter von 14 oder 15 Jahren beginnt die Gruppe, unabhängiger von Ideen und Vorschlägen ihrer Leiter zu werden. Sie entwickelt ihre eigenen Pläne und organisiert ihre Aktionen selbst. Das kann ein Videoabend im Gruppenraum, ein Ausflug in einen Freizeitpark oder einen Indoor-Kletterturm, eine Rucksacktour am Wochenende oder sogar eine eigene Fahrt im Sommer sein. Der Leiter unterstützt und berät dabei die Gruppe.
Die Möglichkeiten sind unbegrenzt…
Unser soziales Wirken äußert sich ganz praktisch z.B. durch Behindertenintegration, Spendensammlungen, Altkleidersammlungen oder einfach Hilfe und Anpacken, wenn Not am Mann ist.

Welche Methoden verwenden die Pfadfinder?

Werte und Erziehungsziele wie Verantwortungsbewusstsein und Selbständigkeit kann man nicht predigen in der Hoffnung, dass vielleicht etwas hängen bleibt. „Learning by doing“, also spielerisches Lernen oder „Lernen, in dem ich es selbst versuche“ ist das grundlegende Konzept, das wir Pfadfinder verfolgen. Jeder einzelne und seine Gruppe insgesamt lernt also aus den praktischen Erfahrungen und den gemeinsamen Erlebnissen.
Wir versuchen in Gruppenspielen und Gruppenaktionen das Teamwork und den Gruppenzusammenhalt zu stärken.
Gegenseitiger Respekt wächst mit der Zeit und in den gemeinsamen Zeltlagern und anderen Aktivitäten. Die Gruppe macht bei diesen Aktivitäten die Erfahrung, dass jeder einzelne gleichberechtigt und auf den anderen angewiesen ist.
Mit zunehmendem Alter entwickeln sich eigene Vorstellungen und Interessen immer deutlicher. Eine Pfadfindergruppe übernimmt nach einigen Jahren mehr Verantwortung und muss mehr Eigeninitiative entwickeln, um eigene Wünsche und Ideen zu realisieren. Die Gruppe beginnt, eigene Aktivitäten zu planen und durchzuführen. Dadurch entwickeln sich Verantwortungsbewusstsein und Selbständigkeit.
 

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